十三勢歌 – Vom Lied der 13 Gesten

Der Autor authentifiziert sich unter www.sohu.com am 21.05.2018 als User He Mei Tai Ji 和美太极 « umfassendes schönes Taiji » [1]. Sein Beitrag wurde von mir in zwei Artikel Übersetzt. Das Thema Shi San Shi Ge 十三勢歌 « Vom Lied der 13 Gesten » wird hier als Teil 1 veröffentlicht.

Der 2. Teil Cong Xinyi Shi San Shi Qiang Dao Taiji Shi San Shi 从心意十三枪到太极十三势 « Vom 13’er Xinyiquan Speer zu den 13 Gesten des Taijiquan » repräsentiert den Kern des Fachartikels, welcher in kürze folgt.

Prolog des Autors

Das Taijiquan wurde im Altertum als Shi San Shi 十三勢 « Die 13 Gesten » bezeichnet. Gegenwärtig ist die Anzahl an Taijiquan Formen sehr umfangreich geworden. Die Taijiquan Prinzipien allerdings sind auf der Strecke geblieben und lediglich in den « 13 Gesten » kurz und bündig anzutreffen. Deshalb trainiert der Taijiquan Ausübende ohne Ausnahme. Er möchte das Wissen über die Prinzipien der « 13 Gesten » erlangen.

Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass es im Augenblick eine Vielzahl von Auseinandersetzungen zu den « 13 Gesten » gibt die nicht korrekt geführt werden. Dabei werden Dinge zerrissen und angehängt. Diesen selbstverbohrten Darstellungen darf man keinen Glauben schenken. Es gibt einige die Bruchstücke unterrichten und einige intelligente Wege offenlegen aber eben auch nicht über die vollständig korrekte Sichtweise verfügen. Woher sollen sie es auch wissen?

Kalligraphie

Abbildung – siehe am Ende des Original Artikel


„Lied der 13 Gesten“ [2]

« Die 13 Gesten » erscheinen ohne dass man sie sieht, ihr Schicksals Quelle liegt in den Hüften.

Das Verständnis für Veränderung zu überliefern unterliegt den Phänomenen von Schein und Sein das ein Waches Auge erfordert, das Qi 氣 befindet sich überall im Leib und stagniert an vielen Stellen.

Aus der Ruhe wird die Bewegung berührt und dennoch ist alles ruhig, trifft man auf den Feind so verändert sich die Erscheinung auf unglaubliche Weise.

Die Erscheinung der Geste enthält ein Prinzip und eine Bestimmung, so bekommt man die vollständigen Gong Fu 功夫 « Fertigkeiten » ohne extra etwas Aufwenden zu müssen.

Über die ganze Zeit hinweg achtet man aufmerksam darauf was in den Hüften passiert, das Innere des Bauches entspannt und reinigt sich so dass das Qi auf die richtige Weise zu Tanzen beginnt.

Die hinter liegenden Orte sind göttlich ausgerichteten und durchlaufen den Scheitelpunkt des Kopfes, der gesamte Körper wird von Leichtigkeit erfasst und der Scheitel des Kopfes hängt/schwebt in der Luft.

Zuvorzukommend und aufmerksam schiebt die Richtung alles voran, im biegen und Strecken wie Öffnen und Schließen hört man die Freiheit.

Ist man durch die Tür gegangen streckt sich die Straße dahin und es muss eine mündliche Unterweisung erfolgen, das Gong Fu besteht in der Methode nicht aufzuhören und selbstständig zu studieren.

Es ist wie die Frage nach der körperlichen Funktionalität die sich in ihrer Exaktheit stellt, wenn die Herren Nobelmänner Yi 意 « präsente Vorstellung/Intension » und Qi erscheinen so sind Knochen und Fleisch ihre Diener.

Die Yi « präsente Vorstellung/Intension » treibt im Detail den Verlauf bis zum Ende an – wo immer sich dieses befindet, es unterstützt und verlängert die Lebenszeit zu einem zeitlos (vitalen) Frühling.

Oh man singe, singe all die Worte des Liedes [3], Wort für Wort wird klar und es herrscht Rechtschaffenheit ohne Säumnis.

Als wäre es ohne Richtung dieses treibende suchen, vergebens sind Gong Fu und der seufzende Atem.


[1] Seit den letzten 10 Jahre passiert es häufig, dass Webseiten aus China mit Artikeln nicht mehr existieren oder erreichbar sind. Ob die Gründe durch staatliche oder selbst auferlegte Zensur dazu ihren Beitrag leisten sei dahingestellt. In Vorausschau habe ich daher bereits vor Jahren begonnen Webseiten welche ich übersetzen möchte vorher als Kopie zu sichern. Am 25.11.2022 war die hier übersetzte Webseite mit Artikel erreichbar.

[2] Die Schriftzeichen sind mit dem Text unter gleicher Bezeichnung bei Wang Zong Yue 王宗岳 nicht identisch. Als sicher gilt das die jeweilig kursierenden Textfassungen von « Die 13 Gesten » oder « Lied der 13 Gesten » nach der Ming Dynastie bis ca. 1880 ihre Fixierung erhielten. Seither werden sie immer wieder von orthodoxen Taijiquan-Kreisen referenziert. Die « 13 Gesten » und das « Lied der 13 Gesten » sind nicht das gleiche.

[3] Das gesamte Lied weißt 168 Schriftzeichen auf. Inklusive Überschrift sind es 172 Schriftzeichen. Jede Zeile (Satz) besteht aus 14 Zeichen. Das Lied besteht aus 12 Zeilen. Ab Zeile 11 wird zum Inhalt zuvor mit 140 Schriftzeichen kommentiert. Daher zählen Zeile 11 und 12 nicht als direkter Bestandteil zum Lied.

25. Nov 2022, J. Weinbrecht


Scroll to Top